Andreas FranzXaver Süß.
arrowWORKS  Todesstreifen.  Der Mauer­weg in Berlin
Mehr als 30 Jahre nach der Wieder­ver­eini­gung hat sich der Mauer­strei­fen in Berlin stark verändert: in den Innen­stadt­bezir­ken wurden lukra­tive Immo­bilien und Stadt­areale für Wohnen und Gewerbe gebaut, an den Stadt­rändern entstan­den Park­anlagen, Bio­tope und Natur­räume, die von den Anwoh­ner*in­nen vorwie­gend für Frei­zeit­akti­vi­täten genutzt werden. Der exakte Verlauf der Berliner Mauer ist heute oft nur an aus­ge­wähl­ten Orten (Check­point Charlie, East­side Gallery, …) sicht­bar, hin und wieder stößt man unver­mittelt auf Reste der Grenz­anlagen (Pankow, Nieder Neuendorf, …), in weiten Teilen aber lässt sich die Dimen­sion des Todes­streifen nur noch erahnen.
„Ich arbeite dort drüben im Ost­hafen und sitze in der Mittags­pause oft an der Spree – doch ich habe gar nicht gewusst, dass hier ein Mann auf der Flucht in den Westen im Wasser erschos­sen wurde.“
Mindestens 140 Menschen sind an der Berliner Mauer in 29 Jahren zwischen 1961 und 1989 ums Leben gekom­men: erschos­sen, ver­blutet, verun­glückt, ertrun­ken oder in den Tod gesprun­gen. Die genauen Orte an denen Flüch­tende aus der DDR an der Grenze ums Leben kamen, sind in vielen Fällen gar nicht oder lediglich an­nähe­rungs­weise gekenn­zeich­net – nur an wenigen authen­ti­schen Orten, vor allem im Innen­stadt­be­reich wird an diese Opfer erinnert.
Das Projekt der Todes­streifen versucht anhand ver­füg­barer Berichte, Skizzen und Tatort­fotos des Mini­steriums für Staats­sicher­heit und der West­ber­liner Polizei, die genauen Orte zu loka­lis­ieren, an denen die "Republik­flücht­linge" ums Leben kamen.
Kunde: freies Projekt  Leistung: Konzeption, Fotografie und Video, Schnitt  Finan­zierung: Der Beauf­tragte der Bundes­regie­rung für Kultur und Medien, NEU­START KULTUR, Bild Kunst KULTUR­WERK  Medium: Video
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