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Todesstreifen. Der Mauerweg in Berlin [VIDEO]
Mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung hat sich der Mauerstreifen in Berlin stark verändert: in den Innenstadtbezirken wurden lukrative Immobilien und Stadtareale für Wohnen und Gewerbe gebaut, an den Stadträndern entstanden Parkanlagen, Biotope und Naturräume, die von den Anwohner*innen vorwiegend für Freizeitaktivitäten genutzt werden.
Der exakte Verlauf der Berliner Mauer ist heute oft nur an ausgewählten Orten (Checkpoint Charlie, Eastside Gallery, …) sichtbar, hin und wieder stößt man unvermittelt auf Reste der Grenzanlagen (Pankow, Nieder Neuendorf, …), in weiten Teilen aber lässt sich die Dimension des Todesstreifen nur noch erahnen.
„Ich arbeite dort drüben im Osthafen und sitze in der Mittagspause oft an der Spree – doch ich habe gar nicht gewusst, dass hier ein Mann auf der Flucht in den Westen im Wasser erschossen wurde.“
Mindestens 140 Menschen sind an der Berliner Mauer in 29 Jahren zwischen 1961 und 1989 ums Leben gekommen: erschossen, verblutet, verunglückt, ertrunken oder in den Tod gesprungen. Die genauen Orte an denen Flüchtende aus der DDR an der Grenze ums Leben kamen, sind in vielen Fällen gar nicht oder lediglich annäherungsweise gekennzeichnet – nur an wenigen authentischen Orten, vor allem im Innenstadtbereich wird an diese Opfer erinnert.
Das Projekt der Todesstreifen versucht anhand verfügbarer Berichte, Skizzen und Tatortfotos des Ministeriums für Staatssicherheit und der Westberliner Polizei, die genauen Orte zu lokalisieren, an denen die "Republikflüchtlinge" ums Leben kamen.
Kunde: freies Projekt Leistung: Konzeption, Fotografie und Video, Schnitt Finanzierung: Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, NEUSTART KULTUR, Bild Kunst KULTURWERK Medium: Video